29. Januar 2024
Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus 2024
Redebeitrag des Netzwerk für Demokratische Kultur e.V.
Wir erinnern heute an die Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz Birkenau durch die Rote Armee am 27. Januar 1945. Der 27.01. als Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus steht für die Verfolgung und die Ermordung von Millionen von Menschen: Juden und Jüdinnen, politische Oppositionelle, Menschen mit Behinderung oder Erkrankungen, Obdachlose, Homosexuelle, Sinti und Roma, Menschen die zum Opfer der Nationalsozialisten wurden. Allein in Auschwitz wurden zwischen 1940 und 1945 1,3 Millionen von ihnen ermordet.
Am 27.01.1945 konnten noch rund 7.000 Überlebende befreit werden, während tausende andere von der SS bereits auf Todesmärschen durch Städte und Dörfer getrieben wurden, vor den Augen der Bevölkerung. Auch durch Wurzen fanden 2 Monate später Todesmärsche statt, als die Außenlager des KZ Buchenwald geräumt wurden.
Die Befreiung von Auschwitz ist heute 79 Jahre her und es bleibt wichtig, sich an diese wieder und wieder zu erinnern und sich darauf zu beziehen, um aus der Geschichte zu lernen und wachsam zu sein. Die Toten und die Überlebenden bleiben in unserer Erinnerung und in unserer Erzählung, sie müssen in unserem Handeln bleiben, indem wir Antisemitismus und Rassismus entgegentreten, dagegen ankämpfen, indem wir auf die Straße gehen, indem wir auch unangenehme Gespräche führen mit Nachbarn und Familienmitgliedern. Indem wir generationenübergreifend Erinnerungsarbeit leisten und Antifaschismus leben. Denn es bleibt unsere Verantwortung, zu erinnern, zu mahnen, zu begreifen was geschehen ist und dass es wieder geschehen kann. An die Opfer des Holocaust zu erinnern, bedeutet ihr Leben zu erinnern und die Vergangenheit zu verstehen, das heißt lokalgeschichtlich zu arbeiten, zur Geschichte in unserer Alltagswelt, in der Arbeit, bei der Gewerkschaft, in Geschichtswerkstätten und Schulen zu lernen und zu erzählen. Es bedeutet ein würdevolles Gedenken zu gestalten, das besonders ist, das aber auch jeden Tag stattfindet und jeden Tag mahnt, über das wir stolpern und stehen bleiben und innehalten, über das wir zurückblicken, daraus lernen und aus dem wir Konsequenzen ziehen. Konsequenzen, die auch bedeuten, dass Redner:innen einer als rechtsextrem eingestuften Partei, wie in Freital konsequent ausgeschlossen und nicht normalisiert werden [kurzen Kontext geben]. Es bedeutet jüdisches Leben in Deutschland zu schützen und migrantisches Leben in Deutschland zu schützen. Es bedeutet jeder Form des aufkeimenden Faschismus in Deutschland und Europa gemeinsam entgegenzutreten.
Esther Bejarano sagte: „Nie mehr schweigen, wenn Unrecht geschieht. Seid solidarisch! Helft einander! Achtet auf die Schwächsten! Bleibt mutig! Ich vertraue auf die Jugend, ich vertraue auf euch! Nie wieder Faschismus – nie wieder Krieg!“
Nie wieder Auschwitz, nie wieder Faschismus, nie wieder ist jetzt.