27. Mai 2011
Drei Jugendliche verdächtig, Wohnungslosen ermordet zu haben
Oschatz: Am 27. Mai wurde der Wohnungslose André K. am Oschatzer Bahnhof von drei Männern so brutal zusammengeschlagen, dass er wenige Tage später, am 1. Juni, seinen schweren im Krankenhaus erlag. Mit Tritten und Schlägen hätten die ortsansässigen Täter ihrem Opfer massive Verletzungen am Kopf zugefügt.
Mindestens einer der drei Täter wird laut Angaben der Linksfraktion im Sächsischen Landtag in der Naziszene verortet. Die Staatsanwaltschaft äußerte sich bisher mit Verweis auf die noch laufenden Ermittlungen nicht zu Tathergang und Motiv. Inzwischen wurden die drei Tatverdächtigen jedoch festgenommen und es gibt Hinweise auf drei weitere Täter. Die Opferberatungsstelle RAA Sachsen weist darauf hin, dass "Gewalt gegen Wohnungslose ein gesellschaftlich kaum wahrgenommenes Problem sei. Sie geschieht nicht selten aus der Motivation heraus einen „Penner fertig zu machen“. Das Opfer wird als „minderwertig“ und „asozial“ angesehen und ihm/ihr das Recht auf Leben abgesprochen. Aus dieser Einstellung heraus zeichnen sich Gewalttaten gegen Wohnungslose häufig durch schwere Misshandlungen und besondere Brutalität aus." Am 08.08.2011kam es zu drei weiteren Festnahmen. Zwei 16-Jährige sowie ein 18-Jähriger werden beschuldigt, gemeinsam mit anderen Tatverdächtigen, die sich bereits in Untersuchungshaft befinden, den 40-jährigen misshandelt zu haben. Die Tatverdächtigen wurden vorläufig festgenommen. Alle drei befinden sich in Untersuchungshaft. Quelle: Chronik.LE, RAA Sachsen, LVZ, Polizei Sachsen