Vor allem junge Menschen werden mit Musik an die rechtsextreme Szene herangeführt und dort radikalisiert, Nazimusik und Nazikonzerte sorgen für Zusammenhalt unter Rechtsextremen. Daher wäre es falsch, Nazimusik leichtfertig als Jugendkultur neben anderen abzutun, aus denen die Betroffenen mit zunehmenden Alter ‚herauswachsen‘. Darüber hinaus hat sich dieser Bereich auch zu einem blühenden Geschäft entwickelt: Allein in Sachsen wird der Umsatz des Musik- und Merchandising-Versandhandels auf ca. 3,5 Mio. Euro im Jahr geschätzt. Der Verfassungsschutz mutmaßt, dass 2011 bei 37 Konzerten in Sachsen 80.000-100.000 Euro eingenommen wurden.
Der Journalist Thomas Kuban und der Filmemacher Peter Ohlendorf haben mit hohem Risiko in ihrem Film „Blut muss fließen“ mit versteckter Kamera gefilmt, was bei Nazikonzerten in Deutschland (auch in Sachsen) und im Ausland hinter verschlossenen Türen geschieht. Die Bilder dokumentieren Hass, Gewaltphantasien und Nazipropaganda als zentrale Merkmale der rechten Szene. Welche Bedeutung Musik und Konzerte für die rechtsextreme Szene haben, wie sich die Naziszene vor Ort auswirkt und wie man sich wehren kann, sollen im Anschluss besprochen werden.
Es diskutieren:
Peter Ohlendorf, Filmemacher „Blut muss fließen“
Miro Jennerjahn, demokratiepolitischer Sprecher der GRÜNEN-Fraktion im Sächsischen Landtag
Franz Hammer, Kulturbüro Sachsen/ Mobiles Beratungsteam
Stephan Meister, Netzwerk für Demokratische Kultur e.V.
Der Eintritt ist frei.
Die Veranstalterin behält sich vor, Personen die rechtsextremistischen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremistischen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.